Individuelle Förderung

herausgegeben von
GGG - Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens und Debus Pädagogik Verlag
unter Mitarbeit von
Hans Brügelmann, Christian Fischer, Susanne Gölitzer, Andreas Hanika, Birgit Hermann, Angelika Knies, Iris König, Claudia Kuse, Birgit Lehfeldt, Barbara Riekmann

Der Thementeil des Heftes zeigt, wie besondere Schulen mit der Anforderung individueller Förderung umgehen, welche Schulstrukturen dazugehören, welche Lernangebote und welche Aktivitäten. Ganz unterschiedliche Schulen werden vorgestellt, in denen individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler als Leitidee ernst genommen wird. Oft fühlen sich Lehrerinnen und Lehrer alleingelassen, wenn eigentlich sinnvolle pädagogische Anforderungen an ihren Unterricht gestellt werden. Keine Lehrerin, kein Lehrer wird sich gegen individuelle Förderung stellen, keine Lehrerin, kein Lehrer wird einen inkl…

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Bestellnummer: GL1_16
EAN: GL1_16 (Print) / 9783954140626 (PDF)
ISBN: GL1_16 (Print) / 978-3-95414-062-6 (PDF)
Reihe: Gemeinsam lernen
Erscheinungsjahr: 2016
Seitenzahl: 72
Produktinformationen

Der Thementeil des Heftes zeigt, wie besondere Schulen mit der Anforderung individueller Förderung umgehen, welche Schulstrukturen dazugehören, welche Lernangebote und welche Aktivitäten. Ganz unterschiedliche Schulen werden vorgestellt, in denen individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler als Leitidee ernst genommen wird.

Oft fühlen sich Lehrerinnen und Lehrer alleingelassen, wenn eigentlich sinnvolle pädagogische Anforderungen an ihren Unterricht gestellt werden. Keine Lehrerin, kein Lehrer wird sich gegen individuelle Förderung stellen, keine Lehrerin, kein Lehrer wird einen inkludierenden Unterricht ablehnen. Es kommt aber sehr wohl auf die Bedingungen an, unter denen diese Konzepte im Schulalltag umgesetzt werden sollen. Wie sehen die Unterstützungssysteme an der Schule aus? Welche Fortbildungsangebote gibt es, welche Personalausstattung in der Klasse?

Aus den Beiträgen in diesem Heft kann man ablesen: Es sind nicht x-beliebige Schulen, die erfolgreich sind. Die Heinrich-von-Stephan-Schule in Berlin zeigt, wie eine der neu gegründeten Gemeinschaftsschulen in Berlin mit den Anforderungen an eine größere Heterogenität in der Schülerschaft strukturell und pädagogisch umgeht. Offensichtlich sind insbesondere Schulen erfolgreich, die die Konzeption von gemeinsamem Lernen umsetzen. Und noch etwas fällt ins Auge: Es sind nicht zufällig die Grundschulen die innovativsten Schulen in unserem Schulsystem.

In dieser Ausgabe außerdem: ein Interview mit dem Schulforscher Hans Bügelmann, der sich mit der Aussagekraft von standardisierten Großuntersuchungen auseinandersetzt. Diese werden keineswegs verdammt, aber relativiert: Der Nutzen ihrer Ergebnisse für den Unterricht der einzelnen Lehrerin, des einzelnen Lehrers ist nur eingeschränkt erkennbar. Anlass für das Interview mit Hans Brügelmann war eine Neuerscheinung, in der er sich genau diesem Thema ausführlich widmete. Sein Resümee: „Weder ist Bildungsforschung zu Vorschriften berechtigt noch ist sie in der Lage, Handlungsentscheidungen aus Daten abzuleiten. Ihre Aufgabe ist Anregung, Herausforderung und kritische Befragung.“

Inhaltsübersicht

Thema: Indivuelle Förderung

Christian Fischer:
Alle Kinder und Jugendlichen sind gemeint. Aufgabe und Herausforderung für die Schule

Claudia Kuse:
Methodische Ansätze aus dem Primarbereich.
Individuelle Förderung in der Grundschule

Angelika Knies, Birgit Lehfeld:
Viele Strukturelemente bilden das schulische Unterstützungssystem.
So kann individuelle Förderung systemisch wirksam werden

Andreas Hanika:
Individualisiert und selbstbestimmt lernen.
Auf dem Weg zum Umgang mit größerer Heterogenität in einer neuen Gemeinschafts­­schule

Iris König und Birgit Hermann:
Förderung für alle ist machbar.
Ein Gespräch über Aktivitäten  und Lernangebote an der Lobdeburgschule Jena

Susanne Gölitzer:
„Können wir jetzt endlich anfangen zu arbeiten?“
Individuelles Erarbeiten – gemeinsames Lernen im Deutschunterricht

Interview

Skepsis gegen Großstudien. Hinweise auf Chancen und Risiken
Ein Interview mit Hans Brügelmann 

Bildungspolitik

Barbara Riekmann:
Entwicklung der Schulen des gemeinsamen Lernens in Hamburg

GGG-Info

Rezensionen

Autor*innen
Dr. Hans Brügelmann war Professor für Erziehungswissenschaft, an der Universität Siegen. Er ist Fach­referent „Qualitätsentwicklung“ des Grundschulverbands, Frankfurt/M. Dr. Christian Fischer ist Prof. für Erziehungswissenschaft an der Univ. Münster sowie Wiss. Leiter des Landeskompetenzzentrums für Individuelle Förderung NRW der Univ. Münster und des Schulministeriums NRW. Dr. Susanne Gölitzer Andreas Hanika ist seit 2000 an der Heinrich-von-Stephan-Schule in Berlin. Gemeinsam mit Christine Frank bildet er die Doppelspitze einer erweiterten Schulleitung. Birgit Herrmann ist Lehrerin und Sonderpädagogin und unterrichtet seit 2011 im Gemeinsamen Unterricht an der Lobdeburgschule Jena in der Sek. I. Angelika Knies Iris König Dipl.-Päd., ist Dramadozentin und seit 2011 Koordinatorin für Begabten- und Begabungsförderung an der Lobdeburgschule Jena. Claudia Kuse ist Diplompädagogin und Lehrerin an der Pestalozzischule Raunheim. Birgit Lehfeldt Barbara Riekmann war bis 2012 Schulleiterin der Max-Brauer-Schule in Hamburg; sie ist Mitglied im Bundesvorstand der GGG und im Landesvorstand Hamburg.
Stimmen zum Buch

„[… ] GEMEINSAM LERNEN [ist] eine ideale Fundgrupe für alle Lehrkräfte [ist], die das gemeinsame Lenern von Kindern mit und ohne Behinderung anpacken.“

Detlef Träbert, Humane Schule, Mai 2016

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Ist die Ganztagsschule (GTS) per se besser als die traditionelle Vormittagsschule? Was ist dagegen eine gute Ganztagsschule? In diesem Heft wird die gute Ganztagsschule propagiert. Es werden Kriterien für eine gute Ganztagsschule genannt. In den einzelnen Beiträgen wird die GTS aber durchaus nicht unkritisch gesehen. GTS ist „in“, viele Ganztagsschulen werden in den einzelnen Bundesländern geschaffen. Manchmal zu schnell? Manchmal ohne ausreichende Vorbereitung, ohne ausreichende Infrastruktur. Nicht selten wird die GTS als Betreuungsangebot für Berufstätige „verkauft“: Vereinbarkeit mit der Berufstätigkeit der Eltern. Aber dies ist eigentlich ein Nebeneffekt. Im Zentrum geht es bei der Ganztagsschule um das Potenzial bei der Entkoppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Das geht und ist untersucht.

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Diese Ausgabe beschreibt und analysiert den Wandel der Erinnerungskultur und den Umgang mit Gedenkstättenbesuchen in Schulen und Bildungseinrichtungen. Die Infragestellung des Konsenses über den Nationalsozialismus durch Rechtspopulisten („Vogelschiss“, „Schuldkultur“, „Mahnmale der Schande“) einerseits, der Verlust der unmittelbaren Begegnung mit Zeitzeugen, aber auch eine heterogene Schülerschaft mit zunehmend unterschiedlichen familienbiografischen, ethnischen und religiösen Wurzeln stellt Gedenkstätten und Schulen vor neue Herausforderungen. Wie lässt sich eine angemessene und nachhaltige Erinnerungsarbeit mit dem Schul- und Unterrichtsalltag verbinden? Wie gehen Pädagoginnen und Pädagogen mit der zunehmend als polarisierend wahrgenommenen gesellschaftliche Situation um, in der einem immer öfter völkisch-national definiertem „Wir“ ein ab- und ausgrenzendes „die Anderen“ gegenüber steht?

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Kaum ein Bildungsthema spielt in der öffentlichen Diskussion momentan eine so große Rolle wie die Frage nach der Digitalisierung von Schule und Bildung. Dabei sind die Wahrnehmungen in der veröffentlichten Meinung durchaus unterschiedlich und die Meinungen kontrovers. Schon seit geraumer Zeit bestimmt das Thema die Schlagzeilen in den großen Zeitungen wie in Fernseh- und Hörfunkberichten – und vor allem in den sogenannten „social media“. Elektronische Medien bieten viele neue Möglichkeiten, aber auch Risiken. Welche Möglichkeiten und Grenzen gibt es in der Schule, sich Wissen mit Hilfe der neuen Medien anzueignen? Welche Techniken und Fertigkeiten sind vonnöten? Was bedeutet der Prozess hin zum „digitalen Lernraum“ für die Lehrkräfte? Wie können Qualitätsstandards gesichert werden? Kann die Digitalisierung zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen? Wie lässt sich ein kritischer und zugleich selbstbewusster partizipativer Umgang mit Medien unterstützen? In diesem Heft: Zunächst fasst Theresa Reutter die Ergebnisse der aktuellen JIM-Studie zur Mediennutzung 12- bis 19-jähriger Jugendlicher zusammen. Im Gespräch mit Prof. Kuhn von der TU Kaiserslautern werden interessante Entwicklungen und Schwierigkeiten auf dem Weg zum „Klassenzimmer der Zukunft“ deutlich. Stephan Pfurtscheller erläutert am Beispiel von Rheinland-Pfalz Konzepte und Stand der „digitalen“ Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften. An drei Praxisbeispielen wird deutlich, welchen Beitrag der Einsatz neuer Medien bei der partizipativen Schülerarbeit (Christoph Schieb, Grundschule Bad Münder), als digitale Schulentwicklungsstrategie (Wolfgang Beutel, Freiherr vom Stein-Gemeinschaftsschule Neumünster) und bei der modernen Weiterentwicklung des Unterrichts (Marc Albrecht-Hermanns, Bertha von Suttner Gesamtschule Dormagen) leisten kann.

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Herausforderungen und Projekte
Gemeinsam Lernen 2/2018

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Global Goals
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Im September 2015 haben die 193 Länder der Vereinten Nationen (UN) die „Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung“ bzw. die „global goals for sustainable development“ (kurz: global goals oder SDGs) beschlossen. Diese sollen bis 2030 weltweit umgesetzt worden sein (Agenda 2030). Die SDGs sind in der Tradition des Club of Rome (CoR) und der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu sehen. Sie beschreiben das weltweite Vorhaben, unseren Planeten nicht nur weiterhin bewohnbar zu erhalten, sondern zudem eine zuverlässige Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner zu ermöglichen. Im Unterschied zu den vorherigen „Milleniumszielen“ (2000 – 2015; z.B. „no hunger“), welche sich auf „unterentwickelte“ Länder bezogen, machen die SDGs nun alle Nationen zu Entwicklungsländern. So wird die Hierarchie aufgehoben und ein Lernen und (Weiter-)Entwickeln in gegenseitiger Anerkennung ermöglicht. In den 17 globalen Zielen geht es um eine nachhaltige Verbesserung verschiedenster Lebens- und (Um-)Weltbereiche. Die Tragweite der global goals zeigt beispielsweise auch, dass im letzten OECD-Bildungsbericht „Bildung auf einen Blick 2017“ auf das Erreichen der Ziele verwiesen wird. Es geht dabei nicht mehr nur um Veränderung, sondern um Transformationen. Grundlegend – in Gesellschaft und Bildung. Für uns Pädagog/-innen ist in diesem Zusammenhang besonders das vierte Ziel „hochwertige Bildung“ wegweisend. Was bedeutet dies für uns? In diesem Heft nimmt Reinhold Leinfelder zunächst eine wissenschaftliche Gesamteinordnung des Themas vor und führt den Begriff „Anthropozän“ ein, der für die Auswirkungen der häufig zerstörerischen Umweltveränderungen durch den Menschen steht. In einem zweiten grundlegenden Beitrag von Margret Rasfeld wird die Bedeutung der SDGs für die Welt von morgen, auf die wir unsere Schülerinnen und Schüler von heute vorbereiten sollten, ausgelotet. Die Vereine „ViA – Vision in Action“ und „GGC – Global Goals Curriculum“ machen auf einer anderen Ebene deutlich, wie die 17 Ziele als Hebel für eine Transformation des häufig noch verkrusteten deutschen Bildungssystems dienen können. Zudem kommen zwei Schülerinnen zu Wort und der Film „Tomorrow – die Welt steckt voller Lösungen“ wird vorgestellt. In einer „Schatzkiste“ finden sich Wege und Möglichkeiten zur Vernetzung und Weiterarbeit – für alle, die beim Lesen Feuer gefangen haben.

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Change Management
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„Wenn nichts geändert wird, bleibt nichts so, wie es ist“. Sprüche dieser Art sind häufig zu hören. Warum kann es sein, dass eine Schule sich ändern muss? Warum hat der Begriff Change Management zur Zeit so eine Konjunktur? Schule unterliegt ständig einem Wandlungsprozess. Das liegt an dem gesellschaftlichen Wandel, der nicht vor ihr haltmacht. Schule ändert sich, wenn sie grundlegend neue Anforderungen erreichen. Inklusion ist so ein Beispiel. Der Wandel ist fundamental, die helfende Infrastruktur an den Schulen ist nicht selten personell und materiell unterentwickelt. Da können Veränderungen leicht scheitern. In diesem Heft werden die Grundlagen von Change Management (CM) vorgestellt. Dazu gehören auch die systematischen Schritte für Diagnose und Analyse. Und: Der Prozess des Change Managements erstreckt sich oft über Jahre. Am Beispiel einer kleinen Grundschule an der südhessischen Bergstraße wird gezeigt, mit welchen Problemen zu kämpfen ist, wenn ein Kultusministerium einfach beschließt, dass für Eltern, deren Kinder sonderpädagogische Förderung benötigen, eine größtmögliche Wahlfreiheit gewährleistet werden soll – an einer Schule mit sieben Lehrkräften. Freilich, der Beitrag beschreibt auch, wie die Gelingensbedingungen dafür aussehen können. Welche Vision eine Schule hat, welcher Soll-Zustand angestrebt wird – dies wird in ihrem Leitbild sichtbar. Der Autor unseres Beitrags schreibt von inspirierender Vision und eben nicht vom Leitbild als „Ausdruck abgehobener Schulentwicklungsprosa“. Change Management kann aber auch der letzte Notnagel sein, um eine vom „Aussterben“ bedrohte Schule neu aufzustellen. Wie ein solcher Prozess aussieht, wird ebenfalls am Beispiel einer südhessischen Schule beschrieben. Um Inklusion und deren Umsetzung geht es in einem Beitrag, der aus einer Stiftung kommt. Dort steht nicht nur ein Trainingsbuch „Inklusion auf dem Weg“ zur Verfügung, sondern die Stiftung kümmert sich auch um die externe Beratung dieses Prozesses an den Schulen. Dafür wurden im Vorfeld Begleiter/-innen qualifiziert. Der Beitrag beschreibt die Begleitung von außen und diskutiert die Schwierigkeiten und Fallstricke bei der Umsetzung. Und zum Schluss ein analysierender Artikel, in dem die Verwobenheit der Akteure bei der Schulentwicklung in der Region beschrieben wird. Sie alle können Verantwortung für die „nachhaltige Gestaltung einer zukunftsfähigen Bildungsregion übernehmen. Außerhalb des Thementeils wieder ein Blick über den Tellerrand – diesmal nach Japan. Im Beitrag wird beschrieben, wie dort die inklusive Schulbildung aussieht.

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Die Schule in der Demokratie: Ist das schon eine demokratische Schule? Die institutionellen Verhältnisse der Schule sind auch Machtverhältnisse, freilich auf dem Fundament parlamentarisch abgesegneter Schulgesetze. Wie kann dennoch in diesem Rahmen eine Erziehung zur Demokratie gelingen? Wie kann eine solche schulische Praxis aussehen? Antworten finden Sie in diesem Heft. Wir geben Ihnen zunächst einen Einblick in die historischen Grundlagen demokratischer Erziehung und erörtern dann die didaktischen Voraussetzungen und Möglichkeiten der wichtigen Form des Projektlernens sowie der gesellschaftlichen Verortung der demokratiepädagogischen Bemühungen im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements. Mit einem Interview mit der neuen rheinland-pfälzischen Bildungsministerin und ihrem Plädoyer für mehr demokratisches Engagement an Schulen möchten wir Sie ermuntern, in Ihrer Schule Neues auszuprobieren oder erfolgreich erprobte Konzepte und Modelle zu übernehmen. Dazu bietet der Praxisteil dieses Heftes viele  Anregungen.

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In diesem Heft mit dem Schwerpunktthema „Inklusion“ ist unschwer zu erkennen, woran die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in den Ländern der Bundesrepublik zu scheitern droht. Außer in den Ländern Bremen und Schleswig-Holstein gibt es keinen Rückbau des Sonderschulsystems. Das allgemeine Sekundarschulsystem bleibt erhalten, das Sonderschulsystem steht daneben. War das mit der Behindertenrechtskonvention gemeint? Neben den strukturellen Sackgassen gibt es bei den Lehrkräften nahezu unisono die Meinung, dass den Schulen bei der Umsetzung der Inklusion die nötige materielle und personelle Unterstützung verweigert werde. Dies macht den inkludierenden Unterricht zu einer erheblichen Belastung und führt nicht nur bei den alleine gelassenen Fachlehrer/-innen zur Ablehnung dieser Anforderung. In diesem Themenheft werden die Ursachen benannt, an denen Inklusion scheitert. Der Bildungsforscher Klaus Klemm resümiert: „Auch nach sieben Jahren ist Deutschland weit davon entfernt, das Inklusionsziel der UN-Konvention zu erfüllen“. Der aktuelle Dokumentarfilm „Ich. Du. Inklusion“ zeigt Inklusion in Uedem, NRW. Heile Welt, fast alle Kinder aus der bürgerlichen Mitte, alle sprechen Deutsch, die Lehrer sind erfahren, kompetent, engagiert. Die meisten Eltern wollen Inklusion. Alle Angaben hier stammen aus einem Interview des Filmautors Thomas Binn (Spiegel online). Er sagt: „Ich habe mir bewusst eine Schule ausgesucht, die nicht in einem sozialen Brennpunkt liegt“. 22 Kinder, darunter sieben mit Förderbedarf, „eins auf dem Entwicklungsstand eines Dreijährigen“. Die Klassenlehrerin ist meistens alleine in der Klasse, eine Sonderpädagogin kommt sieben Stunden in der Woche. Es fehlt an Personal, Räumen, Material, Zeit. Das Fazit des Autors: „Die Kinder kommen zu kurz“. Das ist ein Bericht aus der Wirklichkeit. Fast hat man den Eindruck, dass die Praxisberichte in diesem Thementeil aus einer anderen Welt stammen. Wir wollen aber damit nicht die Realität in den Ländern der Bundesrepublik verdecken, sondern zeigen, dass es auch anders gehen kann.

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Eigentlich ganz logisch: Für eine Schule der Vielfalt, für eine Schule des gemeinsamen Lernens wird eine entsprechende Lehrerbildung benötigt. Aber ist die Lehrerbildung in der ersten und zweiten Phase darauf vorbereitet? Wird die inklusionskompetente Lehrerausbildung – wenn überhaupt – wenigstens in der dritten Phase geleistet? Im Jahr 2006 verabschiedete die UN-Vollversammlung die UN-Menschenrechtskonvention zur Inklusion (Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen). Zehn Jahre Zeit, um Konsequenzen zu ziehen? Alle Bundesländer müssen die Vorgaben der UN-Konventionen in ihre Schulgesetze überführen und Aktionspläne ausarbeiten. Bei dieser Umsetzung ist Europa Deutschland zwei Schritte voraus. Dieser Themenschwerpunkt gibt einen guten Überblick über die Anforderungen an ein inklusives Schulsystem und beschreibt die Aufgaben der inklusionskompetenten Lehrerausbildung. Andere Länder haben sich viel früher und konsequenter mit der Umsetzung beschäftigt, zum Beispiel Kanada. Einer, der dabei war, ist Gordon L. Porter, der sich in dieser Ausgabe von Gemeinsam Lernen zu dem Start und der Entwicklung von inklusivem Lernen in Kanada äußert. Dort begann dieser Prozess in den frühen 1980er Jahren. Porter war ein Ressource-Experte für den Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen für inklusive Bildung als Menschenrecht. Dieser Blick über unseren Tellerrand hinaus lohnt sich. In den Beiträgen des Themenschwerpunktes werden schwierige Fragen nicht umgangen. Welche Rolle spielt die Sonderpädagogik in der inklusiven Schule? Kommt da der Experte/die Expertin zu Besuch und ist nach wenigen Stunden wieder verschwunden? Und wie könnte eine Konsequenz für die Lehrerbildung aussehen? Ist die Lehrkraft mit sonderpädagogischen Kompetenzen, die in der ersten Phase der Lehramtsausbildung neben dem Fachstudium erworben werden, das neue Leitbild? Im Themen-Beitrag aus Schleswig-Holstein ist nachzulesen, wie ein zukunftsorientiertes Lehrerausbildungsgesetz aussehen kann: Es gibt nur ein Sekundarschullehramt, für Gymnasien und Gemeinschaftsschulen.

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Kompetenzorientierung ist inzwischen in den Schulen angekommen. Doch wie gehen diese damit um? Wie plant man ganz konkret eine kompetenzorientierte Unterrichtseinheit und welche Bewertungs- und Rückmeldemöglichkeiten ergeben sich daraus? Das neue Heft von "Gemeinsam Lernen" schafft Klarheit über die grundlegenden Begriffe und den Zusammenhang von Bildung und Kompetenz und beschreibt, welche Wege einzelne Schulen bei der praktischen Umsetzung der Kompetenzorientierung gegangen sind. Außerdem bietet das Heft Interviews, Buchbesprechungen und die neue Rubrik "Best Practice", in der von nun an besonders gelungene Beispiele gemeinsamen Lernens vorgestellt werden.

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Werte vermitteln - Orientierung geben
Gemeinsam Lernen 4/2016
Angesichts der Vorgänge im Nahen Osten, der Flüchtlingswirklichkeit und der aufgeheizten Diskussion darüber in unserer Gesellschaft geht es in diesem Heft um die Jugendlichen in unseren Schulen. In den Schulen sitzen einerseits junge Menschen, die sich vom IS begeistern lassen und erheblich gefährdet sind, nach Syrien in das „große Abenteuer“ zu ziehen, andererseits solche, die mit Skepsis, Vorurteilen und Vorbehalten konfrontiert sind, weil ihre Religion zunehmend mit dem radikalen Islamismus gleichgesetzt wird. In unseren Schulen sitzen auch muslimische Kinder, die unter dramatischen Umständen gerade vor Krieg und IS geflohen sind und hier eine neue Heimat zu finden hoffen, sowie Kinder nicht muslimischen Glaubens, die vom Islam wenig wissen und angesichts des brisanten Themas möglicherweise vorschnell urteilen und verurteilen. Und wir haben auch mit radikaler Fremdenfeindlichkeit in Schulen zu tun. Unsere Schulen und unsere Lehrkräfte müssen damit umgehen. Sie müssen präventiv wirken, sie müssen selbst verstehen und Verständnis lehren, sie müssen eine eigene Position finden und professionelle Distanz wahren und sie müssen – gleichgültig, welches Fach sie unterrichten – vor allem Bescheid wissen über diese neuen globalen Herausforderungen. In diesem Heft geht es um Einschätzungen, die helfen, die eigene Position zu finden und um präventive Strategien – sowohl für Lehrkräfte als auch für Schulen und deren Unterstützungssysteme. Es gibt Beispiele für den Umgang mit gefährdeten Jugendlichen und Anstöße zu einer Diskussion darüber, ob der „klassische Religionsunterricht“ an unseren Schulen wirklich noch zeitgemäß ist oder wir nicht vielmehr dringend darüber nachdenken müssen, wie das Zusammenleben, wie gemeinsames Lernen und Verstehen gefördert werden können.

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Leistungen ermitteln - Lernen fördern
Gemeinsames Lernen schließt die Befähigung zum selbstgesteuerten Lernen ein und führt damit zwangsläufig zu vielfältigen offenen Unterrichtsformen, in denen Lernende über Inhalte, Methoden und Organisation des Lernens mit- und zunehmend selbst bestimmen. Die damit verbundenen unterschiedlichen Lernprozesse und -ergebnisse verlangen eine adäquate Kultur der Leistungsermittlung und -bewertung. Lerndialoge statt Noten Seit den 70er Jahren ist hinlänglich bekannt und empirisch belegt, dass die differenzierte Leistungsbeurteilung als Alternative zu Noten pädagogisch notwendig und sinnvoll sein kann. Diese Erkenntnis durch- und umzusetzen, bleibt nach wie vor eine wichtige Aufgabe. Im Dialog mit den Lernenden haben Lehrer/-innen die Möglichkeit, Lernen mit einem differenzierten Leistungsfeedback zu fördern und ohne klassische Notenvergabe genauere Auskunft über den erreichten Entwicklungsstand zu geben. Erfahrungsberichte aus Schulen Mindestens zweimal im Schuljahr wird an der Max-Brauer-Schule Hamburg das bisher Geleistete in Schüler-Eltern-Gesprächen gemeinsam bilanziert, Stärken und Schwächen werden als Selbst- und Fremdeinschätzung identifiziert und die nächsten Ziele, das Lernprogramm der nächsten Monate vereinbart und schriftlich festgehalten. In der Freiherr-vom-Stein-Schule Neumünster werden Portfolios und Kompetenzraster genutzt, um schulische Leistungen sichtbar zu machen und die Schüler/-innen beim Lernen individuell zu begleiten. Computergestützte formative Leistungsdiagnostik Lernen in Schulklassen mit sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus kann nur dann gelingen, wenn die Lehrkräfte die Lernentwicklung in wesentlichen Kompetenzbereichen des Fachs für jede Schülerin bzw. jeden Schüler erfassen, dokumentieren und für die Planung von differenziertem Unterricht oder individuellen Lernplänen nutzen können. „Wegweiser“ und „Kontrollpunkte“ für schulisches Lernen Effektives Lernen braucht die Befähigung und entsprechende Materialien zur Bewertung der eigenen Leistungen im Vergleich zu vorgegebenen oder vereinbarten Lernzielen durch die Lernenden selbst.

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Vielfalt gestalten
Vielfalt kann man gestalten. Dabei geht es in diesem Heft um eine ganze Palette von Zugängen: Annemarie von der Groeben will letztlich auf eine Didaktik der Vielfalt hinaus. Selbst in Schulen des gegliederten Systems kann von Homogenität nicht die Rede sein, auch hinter der vermeintlichen Homogenität steckt Vielfalt: „Auch in scheinbar homogenen Lerngruppen wird der Umgang mit Heterogenität mehr und mehr als drängendes Problem erfahren“, so die Autorin. Der Umgang mit Heterogenität stellt hohe Anforderungen an die Lehrkräfte. Annemarie von der Groeben zeigt an einem Unterrichtsbeispiel, wie die Umsetzung dieses Anspruchs aussehen könnte. Das GGG-Gründungsmitglied Hans-Günter Rolff zerlegt den Begriff der Chancengerechtigkeit und zeigt, warum die Forderung nach Chancengleichheit für alle Kinder gerettet werden muss. Und er zeigt in einem Blick zurück, dass der Begriff der Chancengleichheit erst mit der Thematisierung des deutschen Bildungsnotstands in die öffentliche Diskussion kam. Da ging es dann um die Ausschöpfung der so genannten Bildungsreserven. Freundliche Grüße vom katholischen Mädchen vom Land! Nach dem Blick in das finnische Schulsystem im ersten Heft von GEMEINSAM LERNEN lässt die Autorin Meike Kricke nun die finnischen Lehrerbildner/-innen und Lehrkräfte selbst zu Wort kommen. Dabei wird sichtbar, wie ambivalent unter diesen Akteuren im dortigen Schulsystem die Umsetzung der Inklusion beurteilt wird. Der Schulentwicklungsforscher Ernst Rösner erläutert am Beispiel Nordrhein-Westfalen, wie sich die – auch demografisch bedingten – Veränderungen in der Schulstruktur auswirken. Unübersehbar befindet sich das deutsche Schulwesen im Umbruch. Der Beitrag belegt, dass sich der Elterndrang zum Abitur ihrer Kinder nicht von außen steuern lässt. Ines Boban im Interview: Die Wissenschaftlerin mit den Schwerpunkten gemeinsamer Unterricht in der Sekundarstufe und inklusive Schulentwicklung beschreibt, warum Bildungspolitik Veränderungen braucht. Dabei ist im Vorspann zum Interview ein treffliches Zitat von Rolf Busch, dem Vorsitzenden des Thüringer Lehrerverbandes, zu lesen: „Inklusion müsse so gestaltet werden, dass alle dabei zu Gewinnern werden. Im Moment fühlen sich die Lehrer jedoch als Verlierer.“

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Abschied vom Gleichschritt
Gemeinsam Lernen ist Plattform für Debatten und Praxisberichte zur Schule für alle. Die Zeitschrift bietet fundierte und sachliche Argumente für eine bessere, leistungsfähigere und demokratischere Schule. Im Mittelpunkt steht dabei das längere gemeinsame Lernen. In Gemeinsam Lernen finden Sie die gebündelte Kompetenz der Profession – angesehene Pädagog/innen und Wissenschaftler/innen in Redaktion und Beirat. Herausgegeben wird Gemeinsam Lernen von zwei kompetenten Partnern, der GGG – Verband für Schulen des Gemeinsamen Lernens und dem Debus Pädagogik Verlag. Gemeinsam Lernen ist die pädagogische Fachzeitschrift für engagierte Pädagogen, Schulleitungen, Eltern, Politik, Wissenschaft und alle anderen Akteure im Bildungsbereich. Sie sollte in keiner Bibliothek fehlen. Jeder, der informiert sein und Schule aktiv gestalten will, erhält mit dem Abonnement der Zeitschrift Gemeinsam Lernen fundiertes Wissen und treffende Argumente für die Schule der Zukunft.

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