Bildungsarbeit gegen Antisemitismus

Grundlagen, Methoden & Übungen

herausgegeben von
Marcus Meier, Maren van Norden, Sebastian Werner
unter Mitarbeit von
Marina Chernivsky, Philipp Hecht, Stefan E. Hößl, Hans-Peter Killguss, Olaf Kistenmacher, Birte Klarzyk, Gesa Lonnemann, Friederike Lorenz-Sinai, Vid Stevanović, Michael Sturm, Sebastian Werner, Maren van Norden

Diese aktualisierte und erweiterte Neuauflage des Standardwerks nimmt Bezug auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und bietet eine einführende wie tiefgehende Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten des Antisemitismus. Die Kapitel enthalten eine Vielzahl praxisorientierter Methoden zur eigenständigen Durchführung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit.

Dieser Titel erscheint voraussichtlich im September 2024

Bestellnummer: 41663
EAN: 9783734416637
ISBN: 978-3-7344-1663-7
ISSN: 2702-4954
Reihe: Antisemitismus und Bildung
Erscheinungsjahr: 2024
Auflage: 2. aktualisierte Aufl.
Seitenzahl: 312
Produktinformationen
Immer wieder sehen sich Jüdinnen und Juden in Deutschland Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt. Studien zeigen einen weit verbreiteten Antisemitismus – auch unter Jugendlichen. Alle, die mit Jugendlichen arbeiten, sehen sich daher mit der Frage konfrontiert, wie sie mit dem Thema umgehen sollen. Die grundlegend aktualisierte und deutlich erweiterte Neuauflage des Bands „Bildungsarbeit gegen Antisemitismus“ hilft, verschiedene antisemitische Phänomene zu erkennen und einzuordnen. Das Buch bietet eine Vielzahl von praxisorientierten Methoden und entsprechendes Zusatzmaterial zur eigenständigen Durchführung. Sie eignen und empfehlen sich sowohl für die schulische als auch für die außerschulische Bildungsarbeit.
Inhaltsübersicht

Einleitung

Philipp Hecht
Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus
Methode 1: Film „Was bedeutet es, jüdisch zu sein?“
Methode 2: Bilderwelten
Methode 3: Was ist Diskriminierung? 

Birte Klarzyk
Genese des Antisemitismus. Ein historischer Überblick zur Entwicklung antisemitischer Motive und Stereotype

Olaf Kistenmacher
Facetten des Antisemitismus. Zu den verschiedenen Motiven und Motivationen der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert
Methode 4: Antisemitismus-Skala
Methode 5: Strukturmerkmale des Antisemitismus
Methode 6: Spinnennetz: Formen von Antisemitismus

Marina Chernivsky
Judenfeindliche Differenzkonstruktionen: Antisemitismus als Ressentiment und Bedürfnis
Methode 7: Herr Tamms Laden
Methode 8: Jüdische Perspektiven – Jugendliche erzählen aus ihrem Schulalltag
Methode 9: „Weil du Jude bist“ 

Sebastian Werner
Antisemitismus und moderne Vergesellschaftung
Methode 10: Antisemitismus und Moderne

Hans-Peter Killguss und Michael Sturm
Ressentiments und Projektionen – Sekundärer Antisemitismus
Methode 11: Unvereinbarkeiten. Bewusste und unbewusste Abwehrstrategien nach dem Holocaust
Methode 12: „2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß“

Marcus Meier und Sebastian Werner
Gedanken zur politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus 

Gesa Lonnemann
„Die Geschichte meiner Nachbarschaft“ – Ein Plädoyer für die Dezentralisierung von Erinnerung
Methode 13: Bildereinstieg
Methode 14: Geschichte meiner Nachbarschaft
Methode 15: Entrechtung jüdischen Lebens

Philipp Hecht
Cui Bono? Uber Verschwörungstheorien
Methode 16: „Alles unter Kontrolle?“ – Merkmale und Funktionen von Verschwörungsideologien

Maren van Norden
Antifeminismus als Einfallstor? Über das Zusammenwirken von Antifeminismus und Antisemitismus

Sebastian Werner
Eine (zu) kurze Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts
Methode 17: Zeitstrahl zum Nahostkonflikt

Olaf Kistenmacher
„Aber Israel macht doch das Gleiche …“ Zum pädagogischen Umgang mit Israelhass und israelbezogenem Antisemitismus
Methode 18: Israel in der Welt
Methode 19: Das Pogrom in Palästina im Spätsommer 1929
Methode 20: Wirklich „Alles für meinen Vater“?

Stefan E. Hössl
Antisemitismus unter ‚Muslim*innen‘!? Verhältnisbestimmungen im Spannungsfeld von antimuslimischem Rassismus und De-Thematisierungen
Methode 21: „Das hat (nichts) mit dem Islam zu tun“
Methode 22: Gefährliche Legierung: Islamistischer Antisemitismus

Vid Stefanović
Tik Tok, Instagram, Memes: Antisemititismus auf Social Media

Marina Chernivsky und Friederike Lorenz-Sinai
Antisemitismus in der Schule – empirische Befunde und Reflexionsempfehlungen auf der Basis einer Studie in Baden-Württemberg
Methode 23: Theaterübung – Handlungsmöglichkeiten gegen Antisemitismus
Methode 24: Argumentieren gegen antisemitische Parolen

Autor*innen

Marina Chernivsky ist Psychologin und Verhaltenswissenschaftlerin. Sie arbeitet und forscht u.a. zu Antisemitismus in Bildungsinstitutionen. Sie leitet das von ihr gegründete Kompetenzzentrum für antisemitische Bildung & Forschung sowie die Beratungsstelle OFEK e.V.

Philipp Hecht hat Soziale Arbeit studiert und ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Außerdem ist er seit vielen Jahren im Rahmen mehrerer Projekte in der politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus und Rassismus tätig.

Stefan E. Hößl ist Diplom-Pädagoge und seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter des NSDokumentationszentrums der Stadt Köln. Von 2010 bis 2019 arbeitete er an den Universitäten in Gießen, Köln und Tel Aviv an seinem Promotionsprojekt zum Thema „Antisemitismus unter ‚muslimischen Jugendlichen‘“ (erschien 2019 im Springer VS Verlag).

Hans-Peter Killguss ist Diplom-Pädagoge und seit 2008 Leiter der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NSDokumentationszentrum der Stadt Köln mit den Schwerpunkten Bildungs-, Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.

Olaf Kistenmacher promovierte über antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der Kommunistischen Partei Deutschlands. Er ist seit fast 20 Jahren in der politischen Bildungsarbeit, vor allem in den Themenfeldern Antisemitismus, Rassismus und Nationalsozialismus, aktiv.

Birte Klarzyk ist Historikerin und arbeitet derzeit an einem Promotionsprojekt zur „Räumlichen Segregation der jüdischen Bevölkerung in Köln und Umgebung von 1938 bis 1945“. Seit 2018 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für jüdische Geschichte am NSDokumentationszentrum der Stadt Köln tätig.

Gesa Lonnemann ist seit 15 Jahren in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung aktiv. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Erinnerungsarbeit, Diskriminierungssensiblen Bildungsarbeit und Demokratiestärkung. Aktuell ist sie geschäftsführende pädagogische Leiterin des Bildungszentrum Heimvolkshochschule Hustedt e.V. und Lehrbeauftragte an der Leibniz Universität Hannover.

Friederike Lorenz-Sinai ist Erziehungswissenschaftlerin und Sozialarbeiterin. Seit 2021 ist sie Professorin für Methoden der Sozialen Arbeit und Sozialarbeitsforschung an der Fachhochschule Potsdam, zudem Vorstandsmitglied von OFEK e.V. – Beratungsstellen bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung. Ihre aktuelle Forschung betrifft Prozesse der Aufarbeitung von (sexualisierter) Gewalt, Antisemitismus in institutionellen Kontexten und Auswirkungen des 7. Oktobers auf jüdische und israelische Communities in Deutschland.

Marcus Meier promovierte 2009 zum Thema „Rechte Orientierungen unter jungen Gewerkschaftsmitgliedern in der Diskussion“. Er war viele Jahre in der Politischen Bildungsarbeit aktiv. Zurzeit ist er Geschäftsführer der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Lehrbeauftragter der Universität zu Köln.

Vid Stevanović ist Literaturwissenschaftler und Bibliotheksreferendar. Er promovierte 2022 an der LMU München und ist seit mehreren Jahren in der politischen Bildungsarbeit aktiv. Seine Schwerpunkte liegen dabei in den Themen Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in neueren Medienformaten.

Michael Sturm ist Historiker. Er forscht und veröffentlicht u.a. zur Geschichte der extremen Rechten in Deutschland. Derzeit ist er als pädagogisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Geschichtsort Villa ten Hompel der Stadt Munster und in der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Munster tätig.

Sebastian Werner ist Politikwissenschaftler und seit vielen Jahren in der politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus tätig. Er ist stellvertretender Geschäftsführer der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und leitet die Fachstelle Antisemitismuskritische Jugendarbeit.

Maren van Norden hat Soziologie, Geschlechterforschung und Empowerment-Studies studiert. Aus dem Bereich der Gleichstellungspolitik kommend, ist Sie derzeit als Projektleitung und Bildungsreferentin bei der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit tätig.

Kurzbeschreibung
Diese aktualisierte und erweiterte Neuauflage des Standardwerks nimmt Bezug auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und bietet eine einführende wie tiefgehende Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten des Antisemitismus. Die Kapitel enthalten eine Vielzahl praxisorientierter Methoden zur eigenständigen Durchführung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit.

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