Zu "Uwe Walter" wurden 10 Titel gefunden

Brennpunkte heutigen Geschichtsunterrichts
Joachim Rohlfes zum 90. Geburtstag
Dieser Band benennt in weit über 30 knappen und gut lesbaren Beiträgen alte und neue Herausforderungen für den Geschichtsunterricht in Gegenwart und Zukunft. Er bietet somit einen einzigartigen Überblick über Interessengebiete und Forschungsfelder der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik. Der Band ist Joachim Rohlfes (*1929) gewidmet, der weit über seine Tätigkeit als Professor in Bielefeld hinaus über mehrere Jahrzehnte hinweg die Disziplin geprägt hat. Brennpunkte des Geschichtsunterrichts waren immer wieder Gegenstand seiner zahlreichen Publikationen.

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Macht Umwelt Geschichte?
geschichte für heute 1/2021
Das Forschungsfeld „Umweltgeschichte“ hat sich seit den 1990er Jahren stark gewandelt. Ging es bis dahin hauptsächlich um Verschmutzungsprobleme als unerwünschtes Nebenprodukt der Industrialisierung, hat der Boom der Globalgeschichte auch der Umweltgeschichte neue Fragestellungen und Forschungskontroversen eröffnet. Eine Grundfrage lautet seither, ob Umweltprobleme als klassische Gemeinwohlthemen zu betrachten sind, die auf technische Mittel und politisch-administrative Maßnahmen setzen oder ob es sich um einen breiten Kampf um Gerechtigkeit handelt, den bestimmte sozial oder ethnisch definierten Gruppe als „environmentalism of the poor“ führen. Der „Environmental Justice Atlas“ umfasste im September 2020 insgesamt 3267 Fallgeschichten aus aller Welt und bildet eine ernüchternde Lektüre hinsichtlich der Wirksamkeit von Umweltbewegungen. Der Aufsatz von Frank Uekötter zeigt die Interdependenzen entgrenzter Umweltgeschichte an den Beispielen der Eukalyptusplantagen als „Bäume der Diktatoren“, den Bananenplantagen in Honduras, den Fleischbaronen von Chicago oder der Produktion des Guano-Düngers in Peru. Eine intendierte Geschichte der materiellen Lebensgrundlagen steckt erst in den Anfängen, da die Umweltgeschichte innerhalb der Wissenschaften immer noch eine prekäre Randexistenz führt. Der Aufsatz von Uwe Walter gibt zunächst einen knappen Überblick zu antiken Sichten auf Mensch, Umwelt und Klima. Anthropogene Einflüsse spielten lokal und regional durchaus eine Rolle, aufs Große gesehen freilich nicht, schon wegen der im Vergleich mit der Moderne geringen Bevölkerungsdichte. Im Mittelpunkt stehen die Eigenart des mittelmeerischen Klimas und dessen Veränderungen über die lange Dauer der Antike. Als gesichert kann ein begünstigendes „römisches Klimaoptimum“ zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. gelten, während in der Spätantike eine Kaltzeit andere Krisenfaktoren (u. a. Epidemien, reichinterne Konflikte, Migrationen) offenbar verstärkte. Aus der historischen Rückschau ergibt sich in jedem Fall die Einsicht, dass Menschen in der Antike auf einen Klimawandel mit Anpassung und Kreativität reagierten – die Vorstellung, man könne die Veränderungen durch ein globales Regime aufhalten, erscheint aus dieser Perspektive geradezu irregeleitet und geeignet, Ressourcen in großem Umfang falsch einzusetzen.  

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Erinnerungskultur im Wandel
geschichte für heute 2/2019

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Glaubensfragen

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Ein verdrängter Genozid im 20. Jahrhundert?
gfh 3/2013
Mit dem Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe von soll nun selbstverständlich weder die Türkei retrospektiv auf die Anklagebank gesetzt noch der Armeniergenozid zu einem paradigmatischen Geschehen erklärt werden, einem Geschehen, das gleichsam stellvertretend für alle Genozide des 20. Jahrhunderts stehen könne und daher mindestens ebenso viel Beachtung fi nden müsse wie die quantitativ „größeren“ Verbrechen dieser Art in der Sowjetunion unter Stalin, im nationalsozialistischen Deutschland oder in Kambodscha unter Pol Pot. Aber während zumindest die beiden erstgenannten als gut erforscht und in der Geschichtskultur zumindest partiell verankert gelten können und zudem die eskalierende Dynamisierung der Gewalt in der Überschneidungszone der beiden Machtsysteme, den „Bloodlands“, jüngst noch mit schmerzhafter Deutlichkeit vor Augen geführt wurde3, herrscht über den Armeniergenozid vielfach Unwissen oder – fast noch problematischer – eine bloß ungefähre Ahnung. Abhilfe zu schaffen hat der niedersächsische Geschichtslehrerverband in Kooperation mit anderen Einrichtungen in der viel beachteten Fachtagung „Völkermord als Thema im Unterricht“ (Hannover, 23./24.2.20124) unternommen; zwei Referate erscheinen hier in überarbeiteter und dokumentierter Fassung. Mihran Dabag stellt den Vorgang in den Kontext der rapiden und krisenhaften Transformierung des Osmanischen Reiches und seiner Umwandlung in einen „modernen“ – und das bedeutete in der Vorstellung der Zeit: homogenen – Nationalstaat. Martin Stupperich spiegelt in Berichten von Repräsentanten des Deutschen Reiches die Mitwisserschaft und Mitverantwortung von Entscheidungsträgern im Kaiserreich. Vor diesem Hintergrund sei die tendenziell eher beschweigende Haltung der aktuell politisch Verantwortlichen hierzulande wie auch das nahezu vollständige Ignorieren des Themas im Geschichtsunterricht mehr als problematisch. Wie die Erinnerung an den Armeniergenozid im französischen Geschichtsunterricht integriert ist, zeigt Joachim Cornelißen.

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Ressourcen-Konflikte

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Vertreibung und Erinnerung - Migrationsaspekte; Terror und Terrorismus
Margarete Dörr: Wahrheit und Versöhnung Die Festrede zum 50jährigen Jubiläum des Frauenverbandes der Vertriebenen,ist ein "dokument humaine" der Rednerin Margarete Dörr,als Historikerin und speziell Geschichtsdidakterin hochgeachtet. Unter dem Leitwort "Wahrheit und Versöhnung" schildert sie zunächst das Schicksal ihrer Eltern (Vater Baltendeutscher, Mutter Wolgadeutsche) mit ihren leidvollen Erfahrungen der sowjetischen Geschichte, dann ihr eigenes mit der Vertreibung aus dem Baltikum 1939 nach dem Hitler-Stalin-Pakt in die neue Heimat Württemberg. Im Hauptteil der Rede steht die polnisch-deutsche Geschichte , die Gewalttaten der deutschen Besatzer und die Vertreibung der Deutschen nach 1945. Sie benennt und begründet fünf Ebenen, die bei einer klärenden Erinnerung dieser Vorgänge bewusst gemacht werden müssen, bis eine echte Versöhnung , die sie an mehreren Beispielen vergegenwärtigt, gelingen kann. Truth and Reconciliation Margarete Dörr’s speech celebrating the 50th anniversary of the Womens’ Federation of Expellees represents a document humaine. Focusing on the motto "Truth and Reconciliation", Dörr, venerated for her merits as a historian and an educationalist in the field of History teaching, describes her parents’ fate (Baltic-German and Volga-German) and their painful experiences with Soviet history, then proceeds with her own: Expulsion from the Baltic states in 1939 after the Nazi-Soviet Pact and arrival in her new home Württemberg. The main part of her speech focuses on Polish-German history, the atrocities of the German occupying forces and the expulsion of the Germans after 1945. She identifies and explains five levels of realization which are compulsory for a clarifying memory of those events, leading towards real reconciliation. This process is shown with the help of several examples. Uwe Walter: Terror und Terrorismus, historisiert. Eine Einführung Die Einleitung stellt wesentliche typologische Merkmale von Terror und Terrorismus anhand von Beispielen aus der Antike vor, bestimmt dann jedoch in einer historischen Skizze beide als spezifische Phänomene der Moderne. Terror and Terrorism, historicized. An introduction The introduction outlines some characteristic features of terror and terrorism sketching examples from ancient history. Both, nevertheless, should be determined as specific phenomena of the modern age. Michael Wagner: Die Terreur während der Französischen Revolution. Ursachen, Entstehung und Charakter einer revolutionären Reinigungsdiktatur Die Phase der terreur wird in den Kontext von Meistererzählungen der Französischen Revolution eingeordnet. Die "Explosion der innerstaatlichen Gewalt" lässt sich in drei Phasen einteilen. Neben den (Lynch-)Terror von unten trat der Terror von oben; eine Sonderform bildete der militarisierte Terror in den Bürgerkriegsgebieten, zumal in der Vendée. Kontingente und ideologische Motive paarten sich mit Verschwörungsfurcht; diese Kumulation führte zu einer sich selbst beschleunigenden Dynamik. Insgesamt gesehen war die terreur ein Instrument der 1793 etablierten Notstandsdiktatur, ein Mittel im innenpolitischen Machtkampf zwischen den Fraktionen der revolutionären politischen Klasse sowie ein integraler Bestandteil des Projekts einer ideologischen Neugründung Frankreichs. The Reign of Terror during the French Revolution. Causes, origins and character of a revolutionary purging dictatorship The reign of terror is usually put into the context of master narratives of the French Revolution. This "explosion of domestic violence" can be divided into three phases: The (lynch-) terror from the bottom of society complementing the terror from its top, accompanied by the militarized terror in the areas of civil war, especially the Vendée, representing a special type of terror. Contingents and ideological motivations met with conspiracy fears - a combination that led to self-accelerating dynamics. All in all the reign of terror was an instrument of the emergency dictatorship established in 1793, the means of a domestic power struggle between the respective revolutionary political groups, an essential part of the scheme of an ideological re-establishment of France. Jörg Baberowski: Misstrauen und Gewalt. Stalinismus als Despotie Der stalinistische Terror von oben verwandelte die Sowjetunion in ein "kollektives Irrenhaus". Der vom Diktator über das Land verhängte Ausnahmezustand zerbrach alle Sicherungsvorkehrungen, die es Menschen unter friedlichen Umständen ermöglichen, sich vor Gewalt und willkürlicher Verfolgung zu schützen. Ihre außergewöhnliche Wirkung erzielte die stalinistische Diktatur vor allem durch die systematische Erzeugung von Furcht; diese veranlasste die Akteure, Täter zu sein, um nicht Opfer zu werden. Der Aufsatz zeichnet am Beispiel des Stalinschen Hofes und seiner Filialen in der Provinz nach, welche Bedingungen einen Gewaltmenschen wie Stalin als Herrscher ermöglichten und welche Möglichkeiten sich dem Gewaltmenschen boten, den politischen Raum in einen Gewaltraum zu verwandeln. Suspicion and Violence. Stalinism as Despotism Stalinist state terror turned the Soviet Union into a "collective madhouse". The martial law the dictator had imposed on the country destroyed all safety precautions which, in peaceful times, usually protect people from violence or arbitrary persecution. The Stalinist dictatorship generated an atmosphere of fear, with exceptional consequences: It prompted people to become perpetrators in order to avoid being victims. Using Stalin’s court and its branches in the country as examples, this essay shows the conditions that brought forth a violent leader like Stalin and the possibilities for such a violent leader to turn the political scene into a violent one.

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Ungleichheiten
Uwe Walter: Ungleichheiten Der Essay durchmustert zunächst die Motti der vergangenen Historikertage und sucht einige Trends in der Geschichtswissenschaft aufzuzeigen. „Ungleichheiten“, das Thema der diesjährigen Versammlung in Dresden, umgreift erneut ein riesengroßes Feld, es lassen sich aber auch ideengeschichtliche Stränge seit der Antike verfolgen, Ungleichheiten zu konzeptualisieren, zu begründen oder anzuprangern. In diesem Sinne entwirft der Beitrag eine knappe Skizze. The essay starts with an examination of the mottoes of the previous historians’ symposia and tries to show certain trends in the science of history. „Disparities“, the topic of this year’s meeting in Dresden, encompasses a very wide range of aspects. There are, however, certain lines in the history of ideas approaching a conceptualization of the different forms of disparities and ways of explaining or actually denouncing the phenomenon. These lines can be traced since ancient times. On this basis the article draws a concise sketch. Hermann Hiery: Europa und die Öffnung der Welt Während die chinesischen Ansätze zu einer Erkundung und Eroberung überseeischer Räume trotz guter technischer Voraussetzungen im 15. Jahrhundert abbrachen, führten die Anstrengungen der (West-)Europäer zur bis heute wirksamen Europäisierung der Welt. Der Aufsatz durchmustert die gängigen Erklärungen kritisch und nennt sechs Faktoren: die Existenz einer europäischen (abendländischen) Identität bei gleichzeitiger Konkurrenz, die Selbstverständlichkeit von Fremderfahrungen, das planende Vorsorge erfordernde Klima, die Duldung und Belohnung von Außenseitern und Individualisten, die aus der Knappheit erwachsene Bereitschaft zur Aneignung und Integration von Neuem, das Christentum als helfende Kraft, mit Angst vor dem Unbekannten fertig zu werden. Nicht weltweit durchzusetzen vermochten die Europäer u.a. ihre spezifische Rationalität, das Denken in nationalen Kategorien sowie die Menschenrechte als universale Größe. Daher werden die Verhältnisse in vielen postkolonialen Regionen politisch und gesellschaftlich von Hybridformen geprägt. Whereas the Chinese approaches to the exploration and conquest of overseas territories came to a halt in the 15th century in spite of good technological conditions, the (Western) European efforts actually led to a Europeanization of the world which is still effective today. The essay examines current ways of explaining the phenomenon critically and names six factors: the existence of a European (occidental) identity on the one hand but, at the same time, a rivalry among the Europeans on the other hand, the casualness they showed when experiencing something totally alien to them, a climate utterly demanding prudent provision, the toleration and even rewarding of outsiders and individualists and, resulting from the omnipresent paucity in those days, a certain readiness to adopt and integrate new ideas. The author finally mentions Christianity as a factor supporting people in coping with the unknown. Yet neither were the Europeans able to achieve a worldwide acceptance of their specific rationality and their habit of thinking in national categories, nor an adoption of human rights as a universal concept. That is why the conditions in many postcolonial regions are shaped by political and social hybrid forms today. Gisbert Gemein/Hartmut Redmer: Interpretation von Geschichtskarten (Teil 1) Methodisches Lernen gehört zwar inzwischen zur Obligatorik eines jeden Unterrichtswerkes, doch wird die Interpretation von Geschichtskarten i.d.R. nur einmal eingeübt. Der vorliegende Beitrag versucht in sechs Lernschritten, verteilt über die Jahrgänge der Sek. I, eine den jeweiligen Altersstufen gemäße sich aufeinander aufbauende Lernprogression zu erreichen. Dabei folgen die Themen (Ägypten, Rom, mittelalterliche Stadt, historische Karten zum Zeitalter der Entdeckungen, Kalter Krieg, Bedrohung durch die Raketen Nordkoreas) dem üblichen Curriculum. Sie beinhalten aber auch unterschiedliche Kartenarten (statische und dynamische Karte, Kartenfolge, Stadtplan und Stadtansicht, historische Karte), die u.a. ideologiekritisch untersucht werden. Die umfangreichen Arbeitsaufträge und Fragen enthalten handlungsorientierte Aspekte. It is true that methodical learning does belong to the obligatory aspects of every textbook but the interpretation of historical maps is usually practised only once in students’ schooldays. The present article tries to achieve a learning progress through six progressive steps suitable for the respective age groups of the first stage of the secondary level. The topics (Ancient Egypt, The Roman Empire, Medieval Towns, Historical Maps in the Age of Discovery, The Cold War, The Threat of North Korea’s Missiles) follow the usual curriculum but also include various types of maps (static and dynamic maps, series of maps, town maps, top views of towns, historical maps) and their analysis, tracing and questioning potentially underlying ideologies. Elaborate tasks and questions also provide active learning approaches. http://www.geschichtefuerheute.de/

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