Zu "Bundesverband der Geschichtslehrer in Deutschland und Landesverbände" wurden 5 Titel gefunden

Sprachsensibler Geschichtsunterricht
geschichte für heute 1/2019
Geschichte ist in der Sek I ein weitgehend mündliches Fach. Während die allgemeine Sprachkompetenz immer weiter zurückgeht, haben viele Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten, sich im Geschichtsunterricht fachangemessen auszudrücken, besonders im schriftlichen Bereich. Dabei haben sprachliche Quellen immer noch einen bedeutenden Anteil im Unterricht. Als Aufgabe für Seminarausbildung ergibt sich Handlungsbedarf: Lehramtsanwärter müssen in Planung- und Durchführungsebene geschult werden, im Blick auf sprachsensiblen Geschichtsunterricht fach- und sachangemessene Aufgaben zu stellen. Dies gilt nicht nur für sprachliche Quellen, sondern auch für Bilder, Fotos und Audioquellen.  Geschichtsunterricht an modernen Schulen findet in Klassen statt, deren Schüler unterschiedliche kulturelle und sprachliche Voraussetzungen haben. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Lehrpersonen dahingehend zu schulen, dass sie die sprachlichen Voraussetzungen von anspruchsvollen Texten im Unterricht klären können. Die Schüler werden dadurch dazu befähigt, nicht nur Geschichte, sondern auch (Fach-)Sprache zu lernen. Um Schülerinnen und Schüler über die sprachlichen Voraussetzungen historischen Lernens aufklären zu können, müssen Lehrer die bildungssprachlichen Anforderungen der Gegenstände, die sie lehren, verstehen. Bildungssprache unterscheidet sich von Alltagssprache. Nicht selten haben Schüler noch wenig Erfahrung mit den sprachlichen Voraussetzungen der Texte und Aufgaben, die ihnen im Geschichtsunterricht der Schule begegnen. Kurz: Es ist nicht nur wichtig zu erkennen, dass Geschichte eine sprachbasierte Disziplin ist. Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrer müssen bei der Klärung bildungssprachlicher Voraussetzungen historischen Lernens auch unterstützt werden. Bei vielen Lernenden, unabhängig davon, ob ein- oder mehrsprachig, besteht in Deutschland ein großes Defizit im Hinblick auf ihre Lese- und Schreibkompetenz. Dadurch entstehen häufig Verständnisprobleme im Umgang mit Lehrbuchtexten und Quellen. Diese Kompetenzen entwickeln sich nicht automatisch, sondern bedürfen einer stetigen Einübung und professionellen Entwicklung. Syntaktische Strukturen und entsprechende Begriffe müssen eingeführt und reflektiert werden. Schließlich gilt es, großes sprachliches Potential ebenso zu erschließen, wie die Möglichkeit, eigene Denk- und Ausdrucksprozesse bei den Lernenden. Hierdurch wird die wichtigste Kompetenz von allen gefördert: selbstbestimmtes, kritisches Denken.   Ein neuer Service für unsere Leserinnen und Leser: das Beitragsverzeichnis! Nach zehn Jahrgängen der gfh seit 2008 ist es schwierig, die Übersicht zu wahren. Daher haben der Wochenschau Verlag und die Redaktion ein vollständiges Beitragsverzeichnis online gestellt, das nach Autoren (alphabetisch) und übergeordneten Themen geordnet ist. Außerdem sind alle vorgestellten Institutionen aufgelistet. Über eine Suchfunktion lässt sich eine Recherche leicht durchführen. Sie finden es auf der Homepage der Zeitschrift:http://geschichtefuerheute.de/beitragsverzeichnis/

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Erinnerungskultur im Wandel
geschichte für heute 2/2019

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Gespaltene Gesellschaften
geschichte für heute 4/2018
Abstracts Jürgen Kocka: Gespaltene Gesellschaft? Die gegenwärtige Krise in historischer PerspektiveMit der Chiffre der „gespaltenen Gesellschaft“ wird die Wahrnehmung einer komplexen, teils widersprüchlichen Krisenhaftigkeit angezeigt, die Veränderungen in der Arbeitswelt, wachsende soziale Ungleichheit, vielfältige Zukunftsängste, Flucht- und Migrationsphänomene, politische Instabilität durch populistische Bewegungen und auf internationaler Ebene neuen Protektionismus bei gleichzeitigen Globalisierungsschüben bündelt. Seit dem 19. Jahrhundert hat der „organisierte Kapitalismus“ in Westeuropa den Sozialstaat tief verankert und ausgeweitet, während die gegenwärtige Globalisierung alle erreichten Standards in Frage stellt. Eine Folge davon ist die durch die Migrationskrise genährte antiliberale Systemkritik rechtspopulistischer Kräfte, die sich gegen die etablierten „Eliten“ wendet, die der liberalen Ordnung verhaftet sind. Bisher war diese Ordnung international lange durch den Einfluss der USA stabil gehalten worden, doch mit dem Schwinden ihrer politisch-kulturellen Macht wird Europa mehr auf sich selbst gestellt. Gleichzeitig erhöht die globale Digitalisierung über z. B. die „sozialen Medien“ politische Beteiligungschancen vieler Individuen, die sich in einer schärferen Kritik an der liberalen Ordnung und repräsentativen Demokratie äußert, und erzeugt einen neuen Strukturwandel der  Öffentlichkeit, in der illiberale Alternativen an Attraktivität gewinnen. Doch im historischen Vergleich relativiert sich die Krisenhaftigkeit der Gegenwart und öffnet den Blick auf den hohen Grad von Konsens und auf gegenläufige Entwicklungen, die immer noch in der deutschen Gesellschaft zu entdecken sind. Daher ist es am Ende nicht eindeutig, dass wir in einer „gespaltenen Gesellschaft“ leben. Herfried Münkler: Gespaltene GesellschaftenGeteilte Gesellschaften, in denen viele Trennlinien zwischen unterschiedlichen Parteien und Gruppen vorliegen, können ihren friedlichen Zustand des Zusammenlebens verlassen und gespaltene Gesellschaften werden, in denen zwei Gruppen sich antagonistisch bekämpfen. Liberale Gesellschaften haben eine hohe Geteiltsheitstoleranz. Gegenwärtig dramatisieren Gruppen die Migrationssituation und verlieren sich nostalgisch in einer Vorstellung einer homogenen Gemeinschaft, die es historisch nie gegeben hat. Spaltung beginnt in den Köpfen der Beobachter. An drei Beispielen veranschaulicht Herfried Münkler diese Beobachtung: An der Vor- und Verlaufsgeschichte des Dreißigjährigen Kriegs, am Kommunistischen Manifest und an den Vorstellungen der „Neuen Rechten“, die mittels Spaltung der Gesellschaft gegenwärtig zu einer gedachten ethnisch-kulturellen Homogenität zurückkehren will. Markus Bernhardt: Neue Ideen zur Bildanalyse im Geschichtsunterricht der MittelstufeBilder sind, um ihr Lernpotenzial zu entfalten, als Quelle zu behandeln. Vom dekorativen Einsatz ist abzusehen, denn Bilder zeigen nicht die Wirklichkeit, sondern sie sind eine Aussage über sie. Zur Erschließung der Bildaussage stellt die Geschichtsdidaktik Methoden zur Verfügung, doch die Zuordnung dieser Methoden zu bestimmten Verstehensprozessen ist noch ohne theoretische Absicherung. Elemente dieser Annahmen sind dabei sinnvoll, weil sie mit einem von der kognitivenPsychologie entwickelten Verstehensmodell korrespondieren. Damit besteht eine theoretische Legitimation der Methoden. Die Folgen der Überlegungen für den Geschichtsunterricht liegen in der Schulung der Wahrnehmung und in einer Ausweitung der Hintergrundinformationen.

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Aufgabenkultur und Aufgabenformate
geschichte für heute 3/2018

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Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus
geschichte für heute 2/2018

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