Neuerscheinungen
Der Band basiert auf den Beiträgen der Jahrestagung der Gesellschaft für Geschichtsdidaktik Österreich (GDÖ) 2021. Er bietet einen Einblick in Forschungen, die einen Beitrag zur aktuellen geschichtsdidaktischen Aufgabendiskussion leisten.
Die deutsche Erinnerungskultur befindet sich in einem Umbruch: Nicht nur das vielzitierte Ende der Zeitzeugenschaft der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, sondern auch der gesellschaftliche Wandel, der in vielen Bereichen der Gesellschaft zu tiefgreifenden Veränderungen führt, machen einen Wandel der erinnerungskulturellen Praxis notwendig. Die Frage danach, wie wir künftig erinnern wollen, hängt unmittelbar mit dem gesellschaftlichen Wandel zusammen. Dies stellt auch die historisch-politische Bildung vor Herausforderungen und eröffnet ihr neue Felder.
Was bringt uns als Menschen in der Demokratie und in globalen Zusammenhängen eigentlich „unser gutes Recht“ für die Lösung von (zunehmend herausforderungsvollen) Zukunftsfragen? Welchen Beitrag leistet das Recht, wenn es um unsere Freiheiten, unsere Sicherheit und ökologischen Lebensgrundlagen geht? Klimakrise, die Ursachen und Folgen von Flucht und Migration, Kriegsverbrechen, globale Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen sowie die Schattenseiten der Digitalisierung stellen Schlüsselprobleme dar, die über den Nationalstaat hinausgehende politische Lösungen erfordern. Die Instrumente von Politik und Demokratien dafür sind insbesondere Recht und Rechtsstaat. Das bedeutungsvolle Zusammenspiel von Politik, Recht und Rechtsstaat ist Thema dieser Ausgabe von POLITIKUM. Sie ist in Kooperation mit der Stiftung Forum Recht entstanden, die zu einer breiteren Kommunikation über Recht und Rechtsstaat mit der Öffentlichkeit einladen möchte. Ein Interview mit Dr. Yvonne Ott, Bundesverfassungsrichterin und Kuratoriumsmitglied der Stiftung, leitet das Heft ein. Sie illustriert, inwiefern Recht und Rechtsstaat nicht nur als „Problemlöser“ fungieren, sondern auch Partizipation, Teilhabe und Mitgestaltung von Recht und Politik möglich machen. Die weiteren Beiträge widmen sich den oben genannten Schlüsselproblemen und wurden in Teilen von Mitgliedern des Stiftungsbeirates verfasst: Bleibt Gerechtigkeit angesichts der Völkerrechtsverbrechen in der Ukraine eine Utopie? Lässt sich Massenmigration menschenrechtskonform steuern? Warum brauchen wir ein umfassendes Antidiskriminierungsrecht? Wie gehen wir mit Datafizierung als Herausforderung für den Rechtsstaat um? Inwiefern ist ziviler Ungehorsam ein Motor des Rechtsstaats? Und: Hat die Natur Rechte? Die jeweiligen Beiträge gehen über bloße Diagnosen hinaus. Sie versuchen Ursachen und Grenzen zu analysieren sowie Richtungen für Recht und Rechtsstaat aufzuzeigen, wie diese für uns als Gesellschaft bei der Bewältigung der genannten Herausforderungen als effektive Instrumente fungieren können.
Der Wandel der Erinnerungskultur mit dem Verlust der Zeitzeug*innen, den zunehmenden rechtsextremistischen und autoritär-antidemokratischen Tendenzen und den neuen virtuellen Formen der Vermittlung der NS- und Holocaust-Geschichte stellt das Lernen und Arbeiten in und mit Gedenkstätten vor neue Herausforderungen. Diese greift der Band mit seinen Beiträgen auf.
Der Sammelband widmet sich den Herausforderungen und Handlungsoptionen im Kontext von Hass und Hetze im Netz. Ziel ist es, das demokratische Bewusstsein zu stärken und die Sensibilität gegenüber menschenverachtenden Inhalten im Internet zu schärfen.
Die methodenorientierte Politikdidaktik bietet für die Unterrichtsplanung ein schlüssiges und zügiges Vorgehen. Für die Inhaltsbereiche politisch empörende Ereignisse, Schlüsselprobleme der Gesellschaft, aktuelle politische Konflikte, politisch bedeutsame Institutionen und Organisationen wird jeweils eine Planungsmethode angeboten, die zu einem systematischen, kritischen und schülerorientierten Unterricht führen.
Die Europawahl entscheidet darüber, wie drängende Herausforderungen wie Inflation, Migration, Energie- und Klimakrise gelöst werden. Durch die Teilnahme an der Wahl können die Bürger*innen der 27 Mitgliedsstaaten ihre politische Meinung zum Ausdruck bringen. Denn wer wählt, kann Einfluss auf die zukünftige Gestaltung der EU nehmen. Der Europawahlratgeber, der auch im günstigen Klassensatz erhältlich ist, macht die Bedeutung der Abstimmung deutlich, liefert Fakten zur Wahl und erklärt das politische System der EU.
Dieser Wahlratgeber zur Wahl des Europäischen Parlaments im Juni 2024 erklärt verständlich in Leichter Sprache, was die EU ist, was sie entscheidet, warum wir wählen und wie man wählt. Zudem bietet der Ratgeber Wahlberechtigten mit Mobilitätseinschränkung sowie blinden und sehbehinderten Bürger*innen Informationen zum Thema „barrierefreies Wählen“.
Der vorliegende Band systematisiert bestehende Angebote zum biligualen Geschichtsunterricht und umreißt eine spezifische Methodik hierfür. Diese wird mit zahlreichen Praxisbeispielen unterlegt.
Nach einer großen Resonanz der Erstauflage dieses Buches von 2014 in der Fachwelt liegt hier eine ergänzte Untersuchung zur Darstellung jüdischer Geschichte in Schulbüchern und eine erweiterte Analyse inhaltlicher und didaktischer Probleme vor. Erweitert wurde das Spektrum der Lehrwerke um Ausgaben seit 2016. Hat sich in der Darstellung des Judentums und der jüdischen Geschichte etwas verändert? Was ist gleichgeblieben? Wird die jüdische Geschichte weiterhin vorwiegend als Verfolgungsgeschichte mit dem Holocaust im Fokus erzählt? Welche Perspektiven im christlich-jüdischen Verhältnis werden durch die Geschichte hindurch eingenommen? Inwiefern werden Stereotypen in Verbindung mit falschen Informationen dekonstruiert oder werden sie, wenn auch unbewusst, weiterhin reproduziert? Erscheinen Juden nicht nur als Objekte und Opfer von Geschichte, sondern auch als Träger einer eigenen Kultur und Mitgestalter der Moderne? Aus der Untersuchung der Lehrwerke im ersten Teil des Buches ergeben sich didaktische Herausforderungen, die im zweiten Teil einer systematischen Analyse mit Konsequenzen für den Unterricht unterworfen werden.
Die Entwicklung von ganztägigen Bildungs- und Lebensorten bringt Angehörige unterschiedlicher Berufe zusammen. Die in diesem Manual erprobten Methoden zeigen, wie teambasierte Arbeit gelingen kann, um das Potenzial ganztägiger Bildung auszuschöpfen.
Die Autor*innen dieses Sammelbandes befassen sich mit der Konzeption und praktischen Umsetzung von Lernzeiten an Ganztagsschulen. Sie bieten Einblicke in neuere Forschungsergebnisse und Beispiele von Lernzeitkonzepten in verschiedenen Schularten.
Der Band diskutiert aus interdisziplinärer Perspektive soziale, emotionale und historische Dimensionen des Urteilens, stellt empirische Befunde vor und fragt nach Möglichkeiten der Urteilsbildung im digitalen Raum.
Die politische Bildung muss sich mit Zukunftsvisionen und Utopien auseinandersetzen, um auf die ständigen Krisen und Unsicherheiten zu reagieren, vor allem aber, um diese pro-aktiv mitzugestalten. Sind Stapelkrisen, multiple Krisen, Dauerkrisenzustand die neue Realität? Welche Entwicklungsperspektiven und Zukunftsvisionen stehen dem gegenüber? Welche Folgen hat die aktuelle Häufung von Krisen auf individueller, gesellschaftlicher, politischer Ebene? Welche Aufträge und Anfragen ergeben sich daraus für die politische Bildung, insbesondere auch mit Blick auf das Generationenverhältnis?
Was ist soziale (Un-)Gleichheit und wie unterscheidet sie sich von sozialer (Un-)gerechtigkeit? Schüler*innen der Sekundarstufe II setzen sich im Themenheft "Soziale (Un-)Gleichheit" unter anderem mit dieser Frage auseinander und lernen in dem Zusammenhang Messinstrumente der Ungleichheitsforschung kennen. Sie erfahren, wie es um die soziale (Un-)Gleichheit in Deutschland steht und beleuchten im Zuge dessen den deutschen Sozialstaat. Dabei ermöglichen aktuelle Debatten aus dem deutschen Kontext (z. B. Kinderarmut, Vermögensumverteilung, bedingungsloses Grundeinkommen) einen umfassenden Einblick in die Ungleichheits- und Ungerechtigkeitsdiskurse der Gegenwart. Mit diesem lebensweltorientierten Heft schulen Lernende im Rahmen des Politik- und Gesellschaftsunterrichts ihre Analyse-, Urteils- und Handlungskompetenz.
In dieser Ausgabe werden Hintergründe und Spielarten von Wissenschaftsfeindlichkeit dargelegt und ihre Auswirkungen auf den Stellenwert und die Freiheit von Wissenschaften in liberalen Demokratien diskutiert. Welche Risiken gehen mit der Institutionalisierung der Wissenschaft bei Kooperationen mit autokratisch regierten Staaten einher und welche Verantwortung und Möglichkeiten haben Universitäten, hier Gegenmaßnahmen zu ergreifen? Wie eng die Grenzen sind, wird gerade anhand der grenzübergreifenden Wissenschaftskooperation mit der Volksrepublik China deutlich. Um Barrieren für Promovierende mit Behinderungen in der Wissenschaft geht es in einem Forumsbeitrag. In der Rubrik „Profile“ werden die „Philipp Schwartz-Initiative“ für verfolgte Wissenschaftler:innen vorgestellt und Empfehlungen von Transparency International Deutschland zur Prävention von Korruption an Hochschulen in Deutschland dargelegt.
In einer krisenhaften Ära ist die Zukunft der Europäischen Union nicht immer gewiss. Es gibt viele Herausforderungen, denen mit großer Anstrengung begegnet werden muss. Mit diesem Themenheft für den Politik- und Gesellschaftsunterricht können Schüler*innen sich mit den Problemen befassen, die die EU herausfordern. Sie lernen anhand aktueller Probleme der EU, die Funktionsweisen europäischer Kompromissfindung kennen und beurteilen, ob die europäischen Gegenmaßnahmen effektiv sind. Außerdem erfahren sie, warum die Migrationspolitik zur Zerreißprobe wird und welche Maßnahmen gegen hohe Jugendarbeitslosigkeitsraten sowie wirtschaftliche Abhängigkeiten unternommen werden. Sie machen sich mit der Funktionsweise der Europawahlen vertraut und reflektieren darüber hinaus, welche Aspekte die EU auch in Zukunft noch attraktiv machen.